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Am 14. August 1325
wurde der durch die Vögte von Weida gegründete Ort Zeulenroda erstmals urkundlich als Zu Ulenrode erwähnt.
1438 wurde Zeulenroda das Stadtrecht verliehen.
1500 wurde die Stadt an die Herren des Fürstenhauses Reuß (Plauener Linie) verpfändet. Durch den Verlust des Hinterlands verarmten die Bürger der Stadt.
1564 wurde das reußische Gebiet in eine jüngere, mittlere und die ältere Linie, zu der Zeulenroda gehörte, geteilt.
1566, 1790 und 1818 richteten Stadtbrände große Schäden an.
Um 1750 entwickelte sich Zeulenroda zu einer Hochburg der Strumpfwirkerei und erlangte bis ins 19. Jahrhundert hinein Weltruhm. Außerdem gewannen im Laufe der Zeit das Tischlerhandwerk sowie die Gummiwirk- und Strickwarenfabrikation an Bedeutung.
Nach den Entwürfen des Fabrikanten Christian Heinrich Schopper wurde von 1825 bis 1827 im klassizistischen Stil das heutige Rathaus errichtet, in die 1880 auch die 1851 gegründete Sparkasse Zeulenroda einzog.
(…) Das heutige Zeulenrodaer Ratskellergwölbe ist erst mit dem neuen Rathaus 1825 – 1828 angelegt worden und diente damals der Mälzerei. Der Ratskeller befand sich vorher fast 100 Jahre im südlichen Eckzimmer des Erdgeschosses.
Der Ratskeller selbst wurde lange Zeit vom Rat selbst bewirtschaftet, d.h. Aller Reingewinn floss in die Kämmereikasse, der Wirt erhielt lediglich eine Aufwandsentschädigung und einen kleinen „Jahrlohn“ für bestimmte Verrichtungen, die mit seinem Wirtsamt verbunden waren. So bezog er um 1600 aus der Kämmereikasse 5 Groschen für Salz, 1 Gulden für das Stellen des Uhrzeigers (Aufziehen und Richten der Uhr), ½ Gulden für das Läuten des Glöckleins, ½ Gulden für Heizung des oberen Stübleins und 10 Groschen Nachbuße zum Holzgeld.
Die Einnahmen von dem Kellerbetrieb waren für den Zeulenrodaer Rat im 16. Jahrhundert sehr wertvoll, da sie fast die einzigen größeren Einnahmen für die Kämmerei überhaupt waren. So betrugen im Ratsjahr 1560/61 die Gesamteinnahmen der Stadt 448 Gulden, davon waren 140 Gulden Durchgansposten an Rentgeldern für die Herrschaft, so dass man eigentlich nur von einer städtischen Einnahme von rund 300 Gulden sprechen kann. Hiervon hatte der Ratskeller allein 105 Gulden 12 Groschen eingebracht. (…)
Der Ratskellerwirt beherbergte auch Fremde, und Fuhrleute konnten bei ihm auspannen. Hinter dem Rathaus war ein Hof mit Wirtschaftsgebäuden, unter denen sich ein größerer Pferdestall befand.
Die Ratswirte der ältesten Zeit sind ihrem Namen nach unbekannt. Als erster taucht in den alten Schriften Michel Voigt auf. Er war 1574 als ein Tuchscherer von Lichtenstadt hierher gewandert und hatte Bürgerrechte erworben. Er wird bereits 1575 als Kellerwirt benannt.
Ihm folgte der Zwickauer Uhrmacher Daniel Pestel, von der Herrschaft entgegen der üblichen Nachfolge als Kellerwirt vorgeschlagen, aber später durch Rat und Bürgerschaft trotz herrschaftlicher Verwarnungen vergrault.
Ein einheimischer, vom Rat ausgesuchter Kellerwirt namens Hans Mühlich trat die Nachfolge an.
Dessen Nachfolger ist der uns aus der Zeulenrodaer Kriegszeit um 1640 bekannte Martin Gneupel.
Nach einer Legende mussten einmal Zeulenrodaer den fürstlichen Herren in Greiz helfen, den Schlossteich abzufischen. Zum Lohn wurden sie zum abendlichen Karpfenessen eingeladen. Da aber die Greizer Karpfen wegen der verschmutzten Teiche nach Schlamm schmeckten und sie den Zeulenrodaern, die für ihre guten Karpfen aus den eigenen Teichen bekannt waren, nicht mundeten, machte einer von ihnen seinem Unmut Luft.
Er stand auf und rief: „Wir pfeifen auf eure Karpfen!“ Seit diesem Tage tragen die Zeulenrodaer Bürger den Spitznamen „Karpfenpfeifer“...